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14. Dezember 2003 Die britische Premierminister Tony Blair und der oberste amerikanische Zivilverwalter im Irak, Paul Bremer, haben offenbar bestätigt, daß der gestürzte irakische Diktator Saddam Husein gefaß worden ist. Die amtliche iranische Nachrichtenagentur Irna hatte am Sonntag als erste gemeldet, daß Saddam Hussein verhaftet worden sei. Auch Dara Noor el Din, ein Mitglied des irakischen Verwaltungsrates, teilte am Sonntag mit, Paul Bremer, der oberste amerikanische Zivilverwalter im Irak, habe ihn telefonisch von der Verhaftung des im April gestürzten Staatschefs unterrichtet. DNA-Test als Bestätigung Ein Mitglied des provisorischen irakischen Regierungsrats erklärte, Paul Bremer habe ihn und andere Ratsmitglieder eingeladen, sich persönlich von der Festnahme Saddams zu überzeugen. „Paul Bremer hat mich und Adnan Padschadschi angerufen und mit einer Delegation des Regierungsrats für heute abend eingeladen, „um uns Saddam Hussein zu zeigen“, sagte Nasir Kamel Dschaderdschi in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender El Dschasira. „Saddam Hussein wurde in seiner Heimatstadt Takrit verhaftet“, zitierte Irna den irakischen Politiker Dschalal Talabini. „Die amerikanischen Truppen in Tikrit haben bekannt gegeben, daß Saddam am Sonntag festgenommen wurde", sagte Talabani Irna zufolge. „Die Amerikaner sagten, daß sie die Neuigkeit offiziell in den nächsten Stunden bekannt geben wollen.“ Eine Festnahme Saddams wäre ein großer Erfolg für den amerikanischen Präsidenten George W. Bush, der im kommenden Jahr zur Wiederwahl antritt und wegen des Irak-Einsatzes in der Kritik steht. Nach Angaben des Irakischen Nationalkongresses (INC) ist inzwischen sicher, daß es sich bei dem Verhafteten um Saddam Hussein handele. „Wir sind 100 Prozent sicher, daß er es wirklich ist, denn es wurde bereits ein DNA-Test durchgeführt“, sagte INC-Sprecher Intifadh Kanbar in einem Interview mit dem arabischen TV-Sender El Dschasira. Die Verhaftung wurde auch von der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) gemeldet. „Wir haben die Nachricht erhalten, als wir bei einer Sitzung des Regierungsrats waren“, sagte PUK-Sprecher Adel Murad am Sonntag in Bagdad. Verheerender Autobombenanschlag Dagegen haben die Amerikaner die Verhaftung offiziell noch nicht bestätigt. In Bagdad kündigte eine Sprecherin der amerikanischen Besatzungsverwaltung für 15.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) lediglich eine „sehr wichtige“ Mitteilung an. Unterdessen sind bei einem Autobombenanschlag auf eine Polizeiwache in der westirakischen Stadt Chalidija am Sonntag morgen mindestens 19 Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Die meisten Opfer des Anschlags waren Polizisten, aber auch zwei Kinder, wie der arabische TV-Sender El Dschasira unter Berufung auf Krankenhausärzte in der Nachbarstadt Ramadi berichtete. Die verheerende Explosion ereignete sich während des Morgenappells. Die Fassade der Polizeiwache sei völlig zerstört worden, beschrieb ein Korrespondent vor Ort die Situation. Vor dem Gebäude war ein metertiefer Krater zu sehen. Leichenteile lagen über das Areal verstreut. Ambulanzwagen transportierten Tote und Verletzte ab. Die Stimmung unter der Bevölkerung war extrem gespannt. Ein Sprecher des amerikanischen Militärkommandos in Bagdad bestätigte den Autobombenanschlag. Unter den Opfern seien keine amerikanischen Soldaten, sagte er. Chalidija liegt rund 80 Kilometer westlich von Bagdad und ist eine der Hochburgen des Widerstandes gegen das amerikanische Militär. |
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